Descent into Avernus als DM – Großartige Story, verschenktes Potential

Review: Descent into Avernus als DM ist ein spannendes Abenteuer mit einige Stolperdrähten. (Bildquelle: https://dnd.wizards.com/resources/press-assets)

🛒Baldurs Gate: Descent into Avernus ist ein Modul für die fünfte Edition von D&D und erschien im September 2019. Insgesamt ist das Abenteuer empfehlenswert, jedoch wird die Story durch die zum Teil mangelhaften Verknüpfungen zwischen den Handlungsorten behindert. Allerdings überzeugt das Abenteuer mit großartigen NPC´s und einem spannenden Setting. Die Spieler müssen in der Kampagne die Stadt Elturel retten, die durch die Fürstin der Hölle Zariel in die erste Ebene der Hölle gezaubert wurde. Sofern die Spieler nicht erfolgreich sind, wird Elturel durch lange Ketten in den Fluss Styx gezogen, wodurch alle sterblichen Wesen in Elturel umkommen.


Dieser Artikel beinhaltet Affiliate-Links, bei denen wir einen Teil des Kaufpreises erhalten. Diese sind mit einem 🛒gekennzeichnet. Falls ihr uns also unterstützen wollt, könnt ihr diese Links gerne benutzen um Bücher, Würfel oder Ähnliches zu kaufen. Danke 🙂


Start in Baldur’s Gate

Das Modul, welches für die Charaktere der Stufen 1-13 entwickelt worden ist, beginnt in Baldurs Gate und damit an einem Ort, der im D&D Universum sehr bekannt ist. Positiv ist hervorzuheben, dass viele Informationen rund um Baldurs Gate zur Verfügung gestellt werden und somit ein guter Einstieg in die Kampagne möglich ist. Leider hat die spätere Geschichte in Avernus wenig mit den Ereignissen in Baldurs Gate zu tun. Aus diesem Grund würde ich meine nächste Avernus Kampagne direkt auf Level 5 und in Elturel beginnen.

Avernus als DM: Willkommen in der Hölle

In Avernus beginnt die Geschichte dann richtig. Nachdem die Party durch einen Zauber nach Elturel teleportiert werden, müssen sie zunächst aus der brennenden Stadt entkommen, die zudem immer noch angegriffen wird. Zunächst verbrachten wir einige spannende Sessions in der High Hall von Elturel, wo die Spieler auf verschiedene NPC´s treffen und einen Plan zur Flucht geschmiedet haben. Hier zeigt das Abenteuer für Flucht verschiedene Optionen auf, wie z.B. an den Ketten herunterzuklettern. Meine Spieler haben sich für den Bau eines Ballons entschieden. Im Anschluss muss die Party verschiedene Orte besuchen, um das verlorene Schwert von Zariel zu finden, mit dem Elturel gerettet werden kann. Die Reise durch die Hölle bietet viele abwechslungsreiche Orte und NPC´s, wie z.B. eine Begegnung mit dem bekannten Zauberer Mordenkainen, der Rettung eines Einhorns oder auch die Überquerung des Styx an der Seite eines untoten Fährmanns.

Descent into Avernus: Stärken des Abenteuers

Überzeugen kann das Abenteuer aber vor allem mit der Hintergrundgeschichte rund um Zariel, Lulu und ihren ehemaligen Gefährten, die mittlerweile untot sind oder sich durch Zariel in einen Teufel haben verwandeln lassen. Insbesondere die Begegnung mit Haruman, einem früheren General von Zariel und Teufel, ist meinen Spielern im Gedächtnis geblieben. Auch die Ereignisse, die zur Teleportation von Elturel in die Hölle geführt haben, konnte durch meine Spieler gut nachvollzogen werden und wurde dadurch ein Stück weit erlebbar. Auch wenn Zariel nicht so oft wie andere Endgegner (z.B. Strahd von Zarovich im Abenteuer 🛒Curse of Strahd) mit den Spielern innerhalb der Kampagne spricht, sondern erst am Ende der Geschichte auftritt, konnte meine Party eine Beziehung zu ihr aufbauen, da die Hintergrundgeschichte gut erläutert wird.

Ebenfalls positiv hervorzuheben ist der Abstecher nach Idyllglen, der erst spät in der Geschichte stattfindet. Durch verschiedene Wellen von Gegnern ohne die Chance auf eine Long Rest befinden sich die Spieler hier in einer neuen Situation, die in der Kampagne sonst eher selten auftritt.

Zuletzt hat meine Party auch an den post-apokalyptisch anmutenden Infernal Warmachines Gefallen gefunden.

Descent into Avernus: Schwächen des Abenteuers

Kritik möchte ich vor allem an der fehlenden Verbindung der Handlungsorte üben. Für meine Spieler hat es sich oft so angefühlt, als ob sie nur von A nach B nach C geschickt werden, ohne dass sie ihrem Ziel tatsächlich näherkommen.

Auch die im Abenteuer vorgesehene Mechanik zu Reisen innerhalb von Avernus halte ich nicht für geeignet, da mehr oder weniger die Würfel entscheiden, ob man zu seinem Ziel findet. Die Spieler könnten dadurch zu früh auf starke Gegner treffen, weswegen ich mich für eine eher lineare Storyführung entschieden habe.

Zuletzt möchte ich kritisieren, dass zu einigen wichtigen Orten kein Kartenmaterial vorliegt und das Abenteuer den DM dadurch bei der Planung allein lässt. Insbesondere für die letzten Sessions rund um den Endkampf um Elturel liegen keine Karten vor. Dadurch viel es mir schwer, den spannenden Rahmen, in dem die letzte Session stattfindet, angemessen darzustellen. Das Ende der Geschichte ist aber gut gewählt, da es nicht zwangsläufig auf einen Kampf zwischen Zariel und der Party hinauslaufen muss. Das könnte für andere DM´s aber auch ein Kritikpunkt sein, weil dadurch der abschließende Bosskampf am Ende der Story ausfällt.

Descent into Avernus: Mein Fazit

Insgesamt sortiere ich Baldurs Gate: Descent into Avernus in der Bewertung zwischen Princes of the Apocalypse auf dem unteren Ende und Curse of Strahd am oberen Ende ein. Der DM muss ein bisschen Arbeit in die Kampagne stecken und einige Schwächen ausgleichen, ansonsten steht einer spannenden Kampagne durch die interessante Hintergrundgeschichte von Zariel und den Begegnungen mit ihren früheren Gefährten nichts mehr im Weg.

Falls ihr noch weiter Informationen braucht, dann lest auch Jonas Review zu Descent into Avernus. Er bewertet das Abenteuer aus Sicht eines Spielers.

Das könnte euch auch interessieren:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert