Ist Dragonlance overhyped? Drachenzwielicht Review

Quelle: Thalia.de

Dungeons and Dragons gibt es bereits seit 1974. Es ist heutzutage das meistgespielte Pen-and-Paper-Rollenspiel der Welt. Im Laufe der Jahre ist viel Spielmaterial veröffentlicht worden, aber nur wenige Settings, Charaktere, Gegenstände und Monster haben dem Test der Zeit standgehalten. Greyhawk, die Forgotten Realms, Ravenloft, Planescape, Dark Sun oder Spelljammer sind wohl die legendären Settings in Dungeons and Dragons. Sie dienen auch heute noch regelmäßig für Spielergruppen als Schauplatz für ihre Abenteuer. Zu diesen beliebten Settings gehört auch 🛒Dragonlance.

Der erste Roman zu Dragonlance erschien 1984 unter dem Namen 🛒Drachenzwielicht. Geschrieben wurde er von Margaret Weis und Tracy Hickman, welche die Ereignisse und Charaktere ihrer eigenen DnD-Runde als Basis für die Bücher benutzten. Die Welt von Dragonlance heißt Krynn. Es ist eine Welt im Krieg zwischen guten und bösen Mächten. Drachen sind in Krynn sehr präsent und bedrohlich, im Gegensatz zu anderen Settings. Diese können von Sterblichen nur mit den namensgebenden Drachenlanzen getötet werden. Das sind magische Lanzen, für deren Herstellung göttliche Artefakte benötigt werden. Ich finde das Setting total spannend. Gerade die hohe Dichte an Drachen reizte mich, daher kaufte ich mir die ersten Romane und begann zu lesen.

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Die Handlung

Die Handlung von Drachenzwielicht ist recht einfach und generisch. 6 Abenteurer treffen sich in einer Taverne und begegnen dort zwei Barbaren, welche ein magisches Artefakt, einen Kristallstab, vor den bösen Drakoniern verstecken müssen. Sie werden von den Drakoniern angegriffen und entscheiden sich, den beiden Barbaren zu helfen. Im Laufe ihrer Reise erleben sie Abenteuer und einige Kämpfe. Sie erfahren, dass sie den Stab in einen Tempel in der zerstörten Stadt Xak Tsaroth bringen müssen und, dass die Drakonier den Drachen dienen. In Xak Tsaroth werden die Abenteurer von einem schwarzen Drachen angegriffen, sie können aber fliehen. Sie schlagen sich durch die zerstörte Stadt, schleichen sich in den Bau des Drachen und töten ihn schließlich mit dem magischen Stab. Sie fliehen aus der einstürzenden Stadt und sehen, dass durch ihren Akt die Götter nach Krynn zurückgekehrt sind. Jedoch hat auch der Krieg begonnen, denn die Armeen des Bösen haben auch Solace, eine Stadt in den Bäumen, niedergebrannt. Hier endet das erste Buch der Chroniken der Drachenlanze.

Drachenzwielicht – tolles Setting, schlechtes Buch

Das Setting von Dragonlance

Die Welt von Krynn ist klasse, die Welt ist voller Orte, die sich einzigartig anfühlen. Ich mochte die Baumstadt Solace, den Wald der Toten, die versunkene, jetzt vertikale Stadt Xak Tsaroth. Und ich mochte die Lore, die verschwunden Götter und die Angst vor den Drachen. Auch die Magie und die magischen Gegenstände waren cool. Die Invasion der Drakonier bietet einen tollen Hintergrund für eine spannende Geschichte. Leider fehlten diesem ersten Buch die Drachenlanzen komplett, was mich enttäuschte.

Drachenzwielicht – erschreckend schlecht geschrieben

Ebenfalls enttäuscht hat mich die Prosa im Buch. Es ist meiner Meinung nach nicht gut geschrieben. Die Sätze sind platt und kurz. Die Wörter sind einfallslos. Ich habe in meinem Leben schon viele mittelmäßige Fantasy-Bücher gelesen, aber Drachenzwielicht gehört zu den schwächeren.

Eine langweilige Geschichte

Zudem ist der Plot von Drachenzwielicht unendlich generisch. Die Helden müssen ein Gegenstand von A nach B bringen, unterwegs gibt es Kämpfe. Es gibt in diesem Buch keine Überraschungen, oder spannende Weiterentwicklung der Charaktere. Diese Art von Geschichte funktioniert in Pen-and-Paper, weil die Spieler aktiv daran teilhaben können. Als Leser hat sie mich frustriert.

Zu viele, zu platte Figuren

Ein weiteres Manko waren die Figuren des Buches. 6 Hauptfiguren waren zu viele für die 320 Seiten. Ich mochte Tanis, den Halbelfen, Raistlin, den todkranken Zauberer und den Kender/Halbling Tolpan. Der Rest des Casts fühlte sich wie typische Kopien von bekannten Fantasy-Tropes an. Vor allem der Zwerg Flint Feuerschmied war das Abbild zwergischer Stereotypen. Ich selbst liebe es, Zwerge in Fantasy-Games zu spielen. Aber Flint war selbst mir zu flach. Ich denke, Drachenzwielicht hätte auch mit weniger Charakteren auskommen können. Dann hätte man als Leser die Zeit gehabt, sie auch tatsächlich kennenzulernen.

Mein Fazit zu Drachenzwielicht

Die Idee, aus seinen Pen-and-Paper-Geschichten ein Buch zu machen, ist nicht neu. Ich glaube, dass schon viele Spieler davon geträumt haben, mit ihren Spielgeschichten erfolgreiche Autoren zu werden. Allerdings gibt es einige Punkte, die man berücksichtigen muss, wenn man eine Pen-and-Paper-Geschichte in ein Buch verwandeln möchte. Ich denke, für erfolgreiche Umsetzungen à la The Expanse braucht man einen kleineren Cast an Charakteren und einen stärkeren Plot als in vielen Rollenspielrunden. Nichtsdestotrotz überzeugt Drachenzwielicht mit seiner interessanten Welt, über die man gerne mehr erfahren möchte. Ich gestehe, Dragonlance als Setting hat es mir angetan. Ich werde mehr über die Welt Krynn lesen, in Büchern und Modulen. Vielleicht werde ich eines Tages sogar eine Kampagne zur Zeit der Drachenkriege leiten. Von den Romanen der Reihe Chroniken der Drachenlanze werde ich allerdings erstmal die Finger lassen.

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