Tiny Tina’s Wonderlands ist ein Loot-Shooter, der von Gearbox Software entwickelt und von 2K Games veröffentlicht wird. Es ist ein Spin-off der beliebten Borderlands-Reihe und dreht sich um die Figur Tiny Tina, die in den vorherigen Borderlands-Spielen eine Nebenfigur war.
Dieser Artikel beinhaltet Affiliate-Links, bei denen wir einen Teil des Kaufpreises erhalten. Falls Ihr uns also unterstützen wollt, könnt ihr diese Links gerne benutzen, um Bücher, Würfel oder Ähnliches zu kaufen. Danke 🙂
Was ist Tiny Tina’s Wonderlands?
Tiny Tina leitet hierbei eine Pen-and-Paper-Runde namens Bunkers & Badasses und die Spieler übernehmen die Rolle der Spielercharaktere in dem Pen-and-Paper. Sehr Meta! Die PCs werden hierbei die Fatemaker genannt.
Mit Tina als Spielleiter kämpfen sich die Fatemaker nicht wie bei Borderlands durch eine post-apokalyptische Welt, sondern durch eine mittelalterliche Fantasywelt voller Magie und Monster. Das Spiel bietet trotzdem eine Vielzahl von (Schuss-)Waffen, Zaubern und Fähigkeiten, die der Spieler einsetzen kann.
Der Charme des Spiels kommt aus der Kombination von Borderlands-Spielprinzip und der Thematik des Fantasy-Pen-and-Papers. Rollenspieler werden sich und ihre Würfelrunden an vielen Momenten des Spiels wiedererkennen.
Wie auch die anderen Borderlands-Teile hat das Spiel einen 4-Spieler-Koop-Modus, sodass man gemeinsam mit Freunden spielen und die Herausforderungen der Fantasiewelt meistern kann. So macht das Spiel auch am meisten Spaß, meiner Meinung nach.
Tiny Tina’s Wonderlands 🛒 erschien im März 2022.
Tiny Tina’s Wonderlands: Macht es wirklich Spaß?
Ich habe die Haupstory des Spiels mit 3 Freunden im Koop durchgespielt. Wir haben einige, aber nicht alle Nebenquests abgeschlossen und die DLCs noch nicht angetestet. Sollten wir diese jemals durchspielen, werde ich dieses Review nachträglich updaten.
Tiny Tina’s Wonderlands macht einfach Spaß! Als jemand, der die vorherigen Borderlands-Teile nicht gespielt hat, es aber jetzt vorhat, hat mich das Kampfsystem direkt in den Bann gezogen. Die Borderlands-Reihe nimmt sich selbst nicht zu ernst und überzeugt mit übertriebenen Kämpfen und Waffen! Zwar ist auf dem Schlachtfeld meistens so viel los, dass man nur schwer erkennen kann, was Freund und was Feind ist, jedoch trübt das die wilde Freude nicht, wenn man Magazin um Magazin in Horden von Gegnern ballert! Auch toll an diesem Spielprinzip ist immer, dass die Waffenauswahl nie langweilig wird. Dadurch, dass Gegner Waffen droppen und man auch Waffen in Kisten und Automaten kriegen kann, kämpft man immer mit neuen Waffen und daher auch mit unterschiedlichen Spielstilen.
Zudem liebte ich als Pen-and-Paper-Fan das Setting. Das Setting in Tiny Tina’s Wonderlands ist eine fantasievolle Welt voller Magie und Monster, die von der jungen Sprengmeisterin Tiny Tina erschaffen wurde. Sie leitet ihre Spieler und damit auch uns, die Fatemaker, durch eine Spielwelt, die wie unsere Homebrew-Welten selten Sinn ergibt. Es ist eine Welt der Ritter, Burgen und Prinzessinnen, aber voller Steampunk-Ideen und voller übertriebener Waffen. Ein regenbogenfarbenes Einhorn namens Arschgaul regiert dieses Land. Das muss man einfach lieben.
Zudem baut Tiny Tina’s Wonderlands klassische Pen-and-Paper-Mechaniken in das Spiel ein: Es gibt eine ausgiebige Charakter-Erstellung, bei der jeder eine Klasse für seinen Fatemaker aussuchen muss. Zudem hat jeder Charakter verschiedene Werte wie Konstitution, Geschicklichkeit oder Stärke. Hierbei wurde sich sehr nah an der Vorlage Dungeons and Dragons orientiert, was Genre-Nerds wie mir viel Freude bereitet. Außerdem gibt es in Tiny Tina’s eine Oberwelt, in der die Party herumlaufen kann und dann für Encounter quasi Initiative würfeln muss. Also ganz wie in unseren Kampagnen.
Auch die Dialoge und Quests sind in dieser Hinsicht top! Mal merkt man, dass Tina dieses Dungeon nicht vorbereitet hat, oder, dass es Logikfehler in ihren Erklärungen gibt. Mal töten die Spieler einen tragischen NPC, den Tina eigentlich am Leben lassen wollte und mal verfolgt die Party einen NPC mit blauem Hut sehr intensiv, der eigentlich keine Bedeutung für die Hauptstory des Games hat. All diese Momente kenne ich aus eigenen Runden und freue mich, dass meine Pen-and-Paper-Erfahrung akkurat widergespiegelt wird.
Die Story (Spoilers)
Positiv zu bewerten ist auch die Story des Shooters. Ja, sie ist kurz, wenn man nicht alle Nebenquests macht und ja, sie ist recht simpel gestrickt:
Die Geschichte beginnt damit, dass die Spieler dabei sind, den Drachenlord zu besiegen. Sie werden dabei von Prinzessin Arschgaul, mit dem mächtigen Schwert der Seelen geholfen. Nachdem der Drachenlord besiegt wird,
Doch Jahre später kehrt der Drachenlord zurück und stiehlt das Schwert der Seelen, mit dem er die Prinzessin Arschgaul enthauptet. Er verschwindet und nimmt das Schwert und den Kopf mit zurück in seinen Stützpunkt, die Furcht-Amide.
Während dem Weg zur Furcht-Amide spricht der Drachenlord heimlich mit dem Spieler und offenbart, dass er genau weiß, dass Wonderlands nur ein Spiel ist. Außerdem verrät er, dass er vorhat, eine große Menge an Seelenenergie zu sammeln, um mit dem Seelenschwert Tinas Kontrolle über die Wunderländer zu brechen, da er sie für unsicher und schnell zornig hält. Bevor er die Furcht-Amide betritt, erzählt der Drachenlord dem Spieler seine Hintergrundgeschichte. Er war ursprünglich Tinas persönlicher Charakter, als sie von Roland zum ersten Mal in Bunkers & Badasses eingeführt wurde. Nachdem sie jedoch das Schwert der Seelen missbräuchlich benutzt hatte, um alles Böse auszulöschen, wurde ihr Charakter böse, was Tina verärgerte. Sie schwor sich, von nun an nur noch als Bunker Master zu spielen und schuf eine Welt, in der nur Helden gewinnen und der Drachenlord als wiederkehrender Bösewicht immer verliert. Als der Drachenlord erkannte, dass seine Taten nicht seine eigenen waren, schwor er Tina Rache.
Nachdem sie die Furcht-Amide betreten und den Drachenlord besiegt haben, werden die Spieler von Tina, ermutigt, das Seelenschwert wieder unsachgemäß zu nutzen und den Drachenlord zu töten. Der Spieler benutzt das Schwert jedoch, um Prinzessin Arschagaul wiederzubeleben und den Drachenlord zu neutralisieren, anstatt ihn zu töten. Die Party Bunkers & Badasses beschließt, weiterzuspielen. Die Spieler werden offiziell zum Ritter von Brighthoof ernannt, während der Drachenlord für seine Verbrechen zu 200 Jahren Gefängnis verurteilt wird, aber weiterleben darf.
Die Story ist also kurz und simpel, aber irgendwo auch herzerwärmend. Mit hat sie gefallen.
Tiny Tina’s Wonderland’s: Meine Kritikpunkte
Ich habe zwei Kritikpunkte an Tiny Tina’s Wonderlands: Die Gegner und die Waffen.
Die Gegnerauswahl ist für meinen Geschmack nicht vielfältig genug. Für einen Shooter in dem man soviel kämpft, ist es monoton und ermüdend immer wieder dieselben Arten von Gegnern zu bekämpfen. Die random Encounter in der Oberwelt helfen hierbei nicht, da man fast immer gegen die gleichen Gegner auf den gleichen Maps kämpft. Skelette, Pilz, Trolle, Piraten, Krabben, Wyverns und Schlangenmenschen klingen zwar divers, machen im Kampf aber fast keinen Unterschied. All diese Gegnertypen haben wir etliche Male in großen Zahlen niedergemetzelt. Und es war dabei auch keine Strategie oder Finesse notwendig. Hier hätte ich mir mehr unterschiedliche, forderndere Kämpfe gewünscht.
Die viele Waffen sind immer ein Argument für Spiele der Borderlands-Reihe. In Tiny Tina’s Wonderlands kommen sie meiner Meinung nach zu kurz. Gerade das mittelalterliche Setting hätte tolle Möglichkeiten für Nahkampfwaffen geboten. Stattdessen gibt es in Tiny Tina’s etliche Schusswaffen und Armbrüste, die sich auch alle irgendwie gleich anfühlen. Meine Freunde, Veteranen der Borderlands-Reihe, bestätigten mir, dass die Waffen in den vorherigen Teilen deutlich cooler waren. Hier hat Gearbox leider eine Chance vertan. Erschwerend kommt noch hinzu, dass man für einen Loot-Shooter erstaunlich wenig coolen Loot bekommt. In unserem Spieldurchlauf haben wir lediglich eine goldene Schusswaffe erhalten. Gerade diesen legendären Waffen sind das, auf das sich die Spieler besonders freuen. Nach tausenden Kisten aus denen nur schrottige, grüne Waffen kamen, war die Begeisterung bei Kisten oder Loot-Würfeln nicht mehr vorhanden. Schade!
Mein Fazit
Nichtsdestotrotz kann ich Tiny Tina’s Wonderlands für Freunde des Pen-and-Paper-Spielens empfehlen. Gerade in einer Gruppe von vier Personen macht es Spaß sich in alter Borderlands-Manier durch Horden von Gegnern prügeln. Außerdem wird man das Rollenspiel-Flair lieben. Ist einem das besagte Flair nicht so wichtig, kann man sich jedoch überlegen, eher die alten Borderlands-Teile zu spielen, diese sind genauso spaßig, günstiger und haben bessere Waffen und ein geileres Loot-Gefühl.
Das könnte Euch auch interessieren:
[…] Tiny Tina’s Wonderlands Review: DER Pen-&-Paper-Shooter? […]