Pen & Paper, Theater und Improtheater

Improtheater und Pen-and-Paper
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Ein Autor, der erfolgreich schreiben will, muss viele Bücher lesen. Quentin Tarantino ist einer der größten Filmemacher unserer Zeit und verbrachte seine Jugend damit, Filme zu schauen und zu studieren.

Wer im Rollenspiel gut werden möchte, muss sich darin üben und sich mit Rollenspiel umgeben. Nicht umsonst sind erfolgreiche Actual-Play-Formate wie Critical Role, Dimension20 oder die deutschen Dice Actors meist mit professionellen Synchronsprechern, Schauspielern oder Improvisationstalenten besetzt. Diese Personengruppe hat meist tausende Stunden an Erfahrung darin, sich in andere Rollen hineinzuversetzen. Sie sind geschult darin, dramatische Dialoge zu entwickeln und können die Emotionen ihres Charakters in Stimme und Schauspiel ausdrücken. Daher begeistern diese Shows viele Rollenspieler so sehr.

Ist Theater ein Teil von Pen & Paper?

Hier gehen die Meinungen auseinander. Manche Teile der PnP-Community sind der Meinung, dass das schauspielerische Rollenspiel kein essenzieller Bestandteil von Pen and Paper ist. Manche Spieler wollen nicht ausspielen, was ihr Charakter sagt oder tut. Sie möchten meist nur ihre Würfel werfen und die Ergebnisse vom Spielleiter erzählt bekommen. Und das ist ein völlig legitimer Weg, Pen-and-Paper zu spielen. Es gibt Regelwerke und Rollenspielgruppen, die diesen Spielstil bevorzugen und unterstützen.

Es gibt allerdings gerade in den letzten Jahren viele Spieler, die über die genannten Actual-Play-Shows zum Pen-and-Paper-Spielen gekommen sind. Diese Fraktion der Spieler mag das Würfelwerfen und Berechnen von Schaden und Modifikatoren auch, möchte jedoch auch Rollenspiel am Tisch. Das amateurhafte Schauspiel und Verkörpern imaginärer Figuren reizt sie. Ich muss gestehen, ich zähle mich ebenfalls zu dieser Gruppe der Rollenspieler. Es fällt mir dadurch leichter, meine Charaktere lebendig wirken zu lassen und ihnen dramatische Dialoge und Heldenreisen zu geben. Das erhöht meinen Spaß am Pen-and-Paper.

So kann man Rollenspiel üben

Der zweiten genannten Gruppe kann ich wirklich nur das Theater oder konkret Improtheater ans Herz legen. Hier kann man seine Schauspielmuskeln ausprobieren und lernt noch viele Techniken, seinen Charakter besser zu spielen. Gerade das Improvisationstheater eignet sich für Pen-and-Paper-Spieler, da man lernt auf unvorhergesehene Situationen zu reagieren und auf seine Mitspieler zu hören. Zwei wichtige Eigenschaften beim Rollenspiel.

Auch Spielleiter können vom Improvisationstalent profitieren. Natürlich müssen Sessions gut vorbereitet sein, aber es kann nicht schaden, wenn der Spielleiter in der Lage ist, auf Ideen der Spieler spontan zu reagieren. Die verhilft Spielrunden meist zur Situationskomik und die Spieler bekommen eine stärkere Entscheidungsfreiheit, wenn der Spielleiter Ideen nicht abblockt, sondern in die Kampagne einbaut. Es gibt sogar Spielleiter, die völlig unvorbereitet zu ihren Sessions erscheinen. Das kann zu den chaotischsten, aber auch witzigsten und erinnerungswürdigsten Momenten im Pen-and-Paper führen.

Abschließende Worte

Keinesfalls sollte es sich für Euch aber wie eine Hausaufgabe anfühlen, zum Theater zu gehen. Niemand muss Schauspielunterricht nehmen, nur weil Freund mit ihm Pathfinder spielen möchten. Niemand sollte den Anspruch haben, dass die anderen am Tisch Rollenspiel ebenso sehr schätzen, wie man selbst und genauso gut darin sind. Pen-and-Paper soll allen am Tisch Spaß machen und der sieht für unterschiedliche Personen unterschiedlich aus. 

Dennoch kann das Improvisationstheater ein tolles Hobby sein, wenn man Lust hat besser im Improvisieren zu werden und wenn man Lust auf Rollenspiel hat, aber vielleicht gerade keine Gruppe zum Spielen.

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